Eine der ersten Herausforderungen, mit der sich neue Hundebesitzer konfrontiert sehen ist, dass ihr neuer Welpe beim Spielen in Finger, Hände und gerne auch in Hosenbeine zwickt. Was anfangs noch ganz süss und lustig ist, wird später schmerzhaft und gefährlich. Deshalb ist es so wichtig, seinem Hund die Beisshemmung beizubringen. Kleine Hunde müssen lernen, dass man mit Menschen anders umgeht als mit Artgenossen. Hündisches Verhalten wird zusammen mit den Wurfgeschwistern und der Hundemama geübt. Das Verhalten Menschen gegenüber ist aber etwas ganz anderes. Aber keine Sorge, die Beisshemmung zu trainieren ist eigentlich ganz einfach! Der knifflige Teil ist hierbei – wie auch in vielen anderen Trainingssituationen – das menschliche Verhalten und die menschliche Erwartungshaltung. Es nützt nichts, dem Welpen „Aus!“ oder „Nein!“ zuzurufen, lauter zu werden oder sich mehrfach zu wiederholen. Der junge Hund versteht das nicht – er erlebt nur Reaktionen und Aufmerksamkeit und deutet dies als Bestätigung seines Verhaltens. Worte und Kommandos sind für ihn lediglich Laute, deren Bedeutung er mit der Zeit lernen darf und muss – mit geeigneten Trainingsmethoden.
Wenn es um das Training der Beisshemmung geht ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder am gleichen Strang ziehen. Das gilt übrigens auch für viele andere Trainingssituationen. Wenn der Hund beisst oder zwickt, dann sollte man laut aufschreien (z. B. „AUA!“ – und hier darf man wirklich laut sein), sofort das Spiel oder die Interaktion unterbrechen, den Blickkontakt abbrechen und den Körper abwenden. Den Hund ca. 20 Sekunden lang konsequent ignorieren – danach geht das Leben normal weiter. Dies wiederholt man bei jedem Vorkommnis und binnen kurzer Zeit hat sich das Thema erledigt.
Zwickt der Hund ins Hosenbein oder beisst er in die Leine, dann einfach stehen bleiben, Blick abwenden und NICHTS tun. Hört der Hund mit dem unerwünschten Verhalten auf, erfolgt die Belohnung indem man ganz normal gemeinsam weiter geht.
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